Der Rhodesian Ridgeback wird international und im deutschen Dachverband VDH in der F.C.I.-Gruppe 6 der Lauf- und Schweißhunde geführt, die in der englischen F.C.I.-Nomenklatur zutreffend nur Scenthound (Schweißhund/Spürhund) genannt wird.
In dem bei der F.C.I. hinterlegten gültigen Standard Nr. 146 ist ausdrücklich ausgeführt, dass der Rhodesian Ridgeback in vielen Ländern der Welt zur Jagd auf Wild eingesetzt wird.
Unsere Hunde wurden von mir alle jagdlich ausgebildet. Dazu besuchten wir von Anfang an die jagdlichen Welpenspieltage und anschließend die Kurse zur Vorbereitung auf die Brauchbarkeitsprüfung des Landesjagdverbandes.
Darüber hinaus wurden insbesondere zur Schweißarbeit die Seminare des Club E.L.S.A mit Wildmeister H.-J. Borngräber besucht, die sehr zu empfehlen sind.
Eingesetzt werden unsere Ridgebacks einerseits bei vielen Drückjagden auf Rot- und Schwarzwild, aber andererseits auch auf der Schweißfährte bei Nachsuchen innerhalb meines Reviers. Hin und wieder dürfen sie auch mal ein Kaninchen oder eine Ente apportieren.
Beim Einsatz als Stöberhund bei Drückjagden gilt zu bedenken, dass der RR kein Solojäger ist. Er jagt immer gemeinsam mit seinem Rudelführer, das heißt ein Schnallen vom Stand des Schützen aus ist nicht gut möglich, stattdessen muss der Führer mit seinem Hund das Streifgebiet gemeinsam durcharbeiten. Dabei ist der eingearbeitete RR aber Spitze, es entgeht ihm keine Wildwitterung. Gesundes, schnelles Wild jagt er an, bricht aber nach relativ kurzer Strecke ab (kein ewiger Hetzer!) und kehrt zur weiteren Arbeit zum Führer zurück. Dadurch wird das Wild aufgemüdet und den Schützen ruhig zugetrieben.
Krankes Wild dagegen wird schnell verfolgt und mit Standlaut gestellt, bis der Hundeführer das Stück erlösen kann. Durch seine Wendigkeit und Schnelle, gepaart mit Vorsicht und Wildschärfe wird selbst wehrhaftes, stärkeres Schwarzwild sicher gestellt.
Bereits einige Male haben sich meine Hunde bedingungslos dazwischen geworfen, als ich von angeschossenen Sauen angegriffen wurde.
Welpen, die in jagdliche Hände gehen (und nur diese!), werden bei uns intensiv darauf geprägt. Sie lernen frühzeitig die Witterung aller bei uns vorkommenden Wildarten durch frische Decken, Schwarten, Schalen, Bälge und Schweiß. Sie arbeiten kleinere Futterschleppen und spielen an der Reizangel.
Mehr Informationen zur jagdlichen Arbeit finden sie auf der Homepage des Club-E.L.S.A.